Muskelkrämpfe sind schmerzhaft und treten häufig bei Überlastung der Muskeln oder durch Dehydrierung auf. Doch es gibt Massnahmen, um vorzubeugen und die Symptome zu lindern. Erfahre, wie du Muskelkrämpfen entgegenwirken kannst, um beschwerdefrei zu bleiben.
Autorin
Dr. med. Corinne Weil, Stv. Leitung Sportmedizin, Allgemeine Innere Medizin FMH, Sportmedizin SEMS, Medbase Zürich Löwenstrasse
Was passiert bei einem Muskelkrampf?
Ein Muskelkrampf tritt plötzlich und schmerzhaft auf, wenn ein Muskel oder eine Muskelgruppe unkontrolliert zusammenzieht. Dieser Zustand kann für einige Sekunden bis Minuten anhalten und ist oft von einer sichtbaren Verformung oder Verhärtung des betroffenen Muskels begleitet. Muskelkrämpfe sind besonders häufig in den Waden, Füßen und Oberschenkeln und können zu erheblichen Beschwerden führen.
Warum treten Muskelkrämpfe auf?
Muskelkrämpfe können durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Eine häufige Ursache ist die Überlastung der Muskeln durch intensive körperliche Aktivität oder längeres Stehen. Dies betrifft insbesondere Sportler, Menschen mit geringer Fitness oder ältere Erwachsene. Muskelkrämpfe können aber auch aufgrund von Dehydrierung auftreten, wenn während des Trainings nicht ausreichend Flüssigkeit zugeführt wird, oder aufgrund von Elektrolytungleichgewichten. Darüber hinaus können bestimmte Gesundheitszustände wie Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen oder Nierenprobleme ebenfalls Muskelkrämpfe begünstigen. Es ist wichtig, die genaue Ursache für die Muskelkrämpfe zu ermitteln, um geeignete Vorbeugungsmaßnahmen und Behandlungen zu ergreifen.
Was hilft bei Muskelkrämpfen?
Um Muskelkrämpfen vorzubeugen und ihre Symptome zu lindern, gibt es verschiedene Massnahmen, die du ergreifen kannst:
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Achte darauf, genug Wasser zu trinken, insbesondere während des Trainings oder bei hohen Temperaturen. Dadurch wird eine Dehydrierung verhindert, die Muskelkrämpfe begünstigen kann.
- Elektrolyte ausgleichen: Nimm ausreichend Elektrolyte wie Natrium, Kalium und Magnesium zu dir, entweder durch eine ausgewogene Ernährung oder durch den Verzehr von elektrolytreichen Getränken oder Nahrungsergänzungsmitteln. Elektrolyte spielen eine wichtige Rolle bei der Muskelkontraktion und können Krämpfen entgegenwirken.
- Dehnübungen: Regelmässiges Dehnen der betroffenen Muskeln, insbesondere vor und nach dem Training, kann Muskelkrämpfe vorbeugen. Konzentriere dich auf Dehnübungen für Waden, Füsse und Oberschenkelmuskulatur.
- Wärme und Entspannung: Trage warme Kompressen auf die betroffenen Muskeln auf oder nimm ein warmes Bad, um die Durchblutung zu fördern und die Muskeln zu entspannen.
- Massage und Selbstbehandlung: Massiere die betroffenen Muskeln sanft, um Verspannungen zu lösen. Verwende dabei langsame, kreisende Bewegungen und wende bei Bedarf leichte Druckausübung an. Du kannst auch Selbstmassagetechniken wie das Rollen mit einer Faszienrolle ausprobieren.
- Ruhe und Erholung: Gib deinen Muskeln ausreichend Zeit zur Erholung, insbesondere nach intensivem Training. Achte auf ausreichenden Schlaf und vermeide Überlastung der betroffenen Muskeln.
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Wann solltest du einen Arzt aufsuchen?
In den meisten Fällen sind Muskelkrämpfe harmlos und verschwinden von selbst. Wenn jedoch die Krämpfe sehr häufig auftreten, sehr schmerzhaft sind, von anderen Symptomen begleitet werden oder länger als einige Minuten andauern, solltest du einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. So können mögliche zugrundeliegende medizinische Probleme ausgeschlossen oder gegebenenfalls weitere Untersuchungen oder Behandlungen durchgeführt werden.
Wer ist Medbase?
Medbase ist das grösste multidisziplinäre sportmedizinische Netzwerk der Schweiz und bietet spezialisierte sportmedizinische Dienstleistungen für Athletinnen und Athleten, Vereine und Sportverbände aller Aktivitätsstufen in den Bereichen Sportmedizin, Sportphysiotherapie, Leistungsdiagnostik und Trainingsberatung.