Karbonschuhe sind in aller Munde. Was bringen sie mir als 2-h-Halbmarathonläuferin?
Schnell, aber nicht für alle
Ja, die Karbonschuhe haben den Laufsport tatsächlich auf ein neues Level gehoben. Und sie führen nicht nur Topathleten zu schnelleren Zeiten, sondern auch Hobbyläufer profitieren vom Katapulteffekt. Dies wurde durch verschiedene, von Sportartikelherstellern unabhängigen Studien bewiesen. Aber aufgepasst, denn Karbonschuhe bergen auch Gefahren. Lagen die Belastungsspitzen bei normalen Speedschuhen vor allem im Achillessehnen-, Waden- und Kniebereich, so sind die Belastungen beim Tragen von Karbonschuhen im Bereich der Hüfte und dem unteren Rücken viel höher.
Daher sollte man Karbonschuhe nur dosiert und gezielt bei schnelleren Trainings und Wettkämpfen einsetzen. Diese Schuhe haben übrigens einen Effekt auf die Laufökonomie und nicht auf die Laufgeschwindigkeit. Man verbrennt bei gleicher Geschwindigkeit weniger Kalorien und kann dadurch das angeschlagene Tempo länger durchziehen, was natürlich mit einer schnelleren Laufzeit einhergeht.
Je nach Lauftechnik, Laufstil, Rumpf- und Beckenkraft haben die Effekte der Karbonschuhe aber bei jeder Läuferin unterschiedliche Auswirkungen auf die Laufleistung. Daher ist es nicht möglich vorauszusagen, wie schnell Sie nun mit einem Karbonschuh die Halbmarathondistanz zurücklegen können. Klug im Training und bei kürzeren Wettkämpfen eingesetzt, sollten Ihnen solche Schuhe Freude bereiten. Ob sie Ihnen beim Halbmarathon zeitlich viel bringen, wage ich aber zu bezweifeln. Dort würde ich eher auf ein Modell setzen, welches den nötigen Support auch gegen Ende des Wettkampfes garantiert. Was immer hilft, um schneller zu werden: eine Trainingseinheit mehr pro Woche!
Text von FIT for LIFE – dieser Blogbeitrag wurde uns vom Schweizer Magazin FIT for LIFE zur Verfügung gestellt. Willst du regelmässig informative Wissensartikel im Bereich Lauf- und Ausdauersport lesen, dann klicke hier.
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