Wintertraining mit dem Cyclocrossrad bietet eine exquisite Fahrschule, die Radsportler quer durchs Band nutzen. Das Cyclocrossrad ist ein ideales Trainingsgerät abseits des Asphalts.
Rennradfeeling im Wald
Zwar hat das Mountainbike dem Crossrad eine Krise beschert. Doch seit einigen Jahren erobert das Quer-oder auch Crossrad Meter um Meter des tiefen Geländes zurück. Praktisch jeder grosse Hersteller führt heute eines oder mehrere Crossräder im Programm, der Absatz zieht an. Augenfällig: Bei US-amerikanischen Radherstellern sind die frechsten, die grellsten Räder häufig die Crossräder. Denn in den USA gilt als Avantgardist, wer mit dem Crossrrad unterwegs ist.
Cross Rennen für Hobbysportler
Der Cyclocross-Trend wendet sich Europa zu. «Seit zwei Jahren verkaufen wir vermehrt Crossrad», sagt Peti Fontana, Geschäftsführer des Zürcher Fahrradshops Backyard. Mit ein Grund für diesen Aufschwung: In kleinen, teils alternativen Rennserien treten nicht nur Profis, sondern auch Freizeit-Crossrad-Fahrer an. Wer einmal erlebt hat, wie direkt ein Crossrad auf den Antritt nach der Kurve reagiert, wie rasant man damit über Feldwege fahren kann, wie dynamisch man über kurze Steigungen rollen kann, den Griff unten im Lenkerbogen, wie spielerisch man sich auf schwierigem Untergrund bewegen kann, der kann die Faszination für das Crossrad verstehen.
Cross und Bike ergänzen sich
Wie zwischen Cyclocross und Strasse gibt es auch zwischen Cyclocross und Mountainbike Verbindungen. Mit keinem Fahrrad schult man die Fahrtechnik besser als mit dem Crossrad. Wer auf den schmalen Reifen einen nassen Schräghang hinunter steuern kann, den erschreckt keine noch so schwierige Situation mehr. Wer ohne Federung über Wurzeln springen und steile Böschungen hinunterfahren kann und entdeckt, dass Geschwindigkeit auch Fahrsicherheit bringt, der kann auch aufs Rennrad und das Mountainbike einiges mitnehmen. So scheint auch bei den Rennfahrern die Lust auf Cross wieder zu steigen. Nicht nur in Deutschland wächst der Kalender der Crossrennen kontinuierlich. In der Schweiz, traditionelle Crosshochburg, ist er gerade zu explodiert.
Aufschwung im Breitensport
Dass das Crossrad nun im Breitensport immer mehr Anhänger findet, dürfte auch eine Folge der Technologisierung des Mountainbikes sein. Immer komplexer wird die Technik. Die Federung weiss, wann sie arbeiten soll, diverse Hinterbausysteme buhlen um die Gunst der Biker, Rahmen können nicht leicht genug sein, die Preise erreichen problemlos die 10000-Euro-Grenze. Anders das Crossrad. Die Technik ist simpel, der Preis moderat. Traditionsbewusste bestücken das Rad mit dem geschwungenen Rennlenker, aber auch gerade Bikelenker werden häufig montiert. Für 1700.- Euro kann man bereits ein gutes Crossrad kaufen. Und bei aller Liebe zu Hightech: Ganz ohne Federung über einen Waldweg zu rasen, jeden Stein und jede Wurzel zu spüren, das hat im Zeitalter der perfektionierten Vollfederbikes eben auch seinen archaischen Reiz.
Text von FIT for LIFE – dieser Blogbeitrag wurde uns vom Schweizer Magazin FIT for LIFE zur Verfügung gestellt. Willst du regelmässig informative Wissensartikel im Bereich Lauf- und Ausdauersport lesen, dann klicke hier.