Im Ausdauersport liegt das optimale Alter etwas höher, als in Disziplinen, bei denen Schnellkraft gefordert ist. Aber welche Beziehung hat das Alter auf die Rennleistung von Ausdauerathlet*innen? Das beste Alter für Ausdauersportler*innen ist später als die meisten Leute denken und eine neue Studie zeigt, was mit der Renngeschwindigkeit nach den Spitzenjahren geschieht.
Das Alter von Ausdauerathlet*innen
Während beim Fussball und anderen Schnelligkeits-/Kraftsportarten der Zenit in den späten Teenagerjahren und frühen Zwanzigern erreicht werden kann, sind Ausdauersportler*innen auf der Höhe ihres Schaffens in der Regel um einiges älter. Eliud Kipchoge schaffte es als erster Mensch überhaupt einen Marathon in unter 2 Stunden zu laufen – und das mit 34 Jahren. Jan Frodeno gewann die Ironman-Weltmeisterschaft im Alter von 38 Jahren. Und trotz zahlreichen jungen Profifahrer*innen im Radsport sind viele ältere Radsportler*innen bei den Welttouren immer noch ganz vorne mit dabei.
Freizeitsportler*innen sind sogar noch älter. Das Durchschnittsalter beim Marathonlauf, Radfahren und Triathlon liegt bei 40 Jahren. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Menschen in ihren 50ern, 60ern und 70ern an Wettkämpfen teilnehmen und sehr gute Leistungen erbringen. Viele Athlet*innen setzen gar ihre persönlichen Bestzeiten in dieser Altersgruppe.
Die Auswirkung des Alters auf die Wettkampfleistung
Die «kritische Geschwindigkeit» (die Geschwindigkeit, bei der die Dauerleistungsgrenze liegt) kann die Rennleistung effektiv vorhersagen. Die kritische Geschwindigkeit nimmt mit dem Alter ab, genau wie die Herzfrequenz und VO2 max. Die Frage ist, ob sich dadurch die Beziehung zwischen kritischer Geschwindigkeit und Renngeschwindigkeit ändert.
Eine Studie, die kürzlich im Journal of Medicine & Science in Sports & Exercise veröffentlicht wurde, untersuchte die Beziehung zwischen kritischer Geschwindigkeit und Distanz und wie sie sich mit dem Alter verändert. Die Studie ergab, dass die Leistung ab 35 Jahren mit zunehmendem Alter abnimmt. Der Rückgang ist bei Sportler*innen über 75 Jahren deutlicher als bei Sportler*innen über 55 Jahren.
Interessanterweise ist die Beziehung zwischen Geschwindigkeit und Distanz gekrümmt. Mit dem Alter sinkt die «kritische Geschwindigkeit», nicht aber das Verhältnis zwischen kritischer Geschwindigkeit und Renntempo. Das bedeutet, dass Sie, egal ob Sie 35 oder 80 Jahre alt sind, Rennen über bestimmte Distanzen mit einem bestimmten Prozentsatz der kritischen Geschwindigkeit laufen. Diese Erkenntnis bestätigt die 2PEAK-Methode, die kritische Geschwindigkeit und Leistung zur Bestimmung von Trainingszonen für Radfahren und Laufen zu verwenden.
Was bedeutet das fürs Training?
Ältere Sportler*innen sollten versuchen, die Auswirkungen des Alterns auf die maximale Stoffwechselrate, bei der eine «Dauerleistung» erreicht werden kann, sowie die begrenzte Menge an Arbeit, die darüber ausgeführt und toleriert werden kann, zu minimieren. Die 2PEAK-Pläne wurden unter Berücksichtigung dieser Aspekte entwickelt und können Ihnen helfen, auch im Alter gute Leistungen zu erbringen.
Jeder akzeptiert, dass mit zunehmendem Alter eine gewisse Leistungsminderung eintritt. Aber die Reduzierung kann geringer sein, als Sie denken. Sie können auch unsere Tipps für das Training der über 50-Jährigen lesen, um zu sehen, wie sich das Training im Alter entwickelt. Das Wichtigste ist, dass Sie sich weiterhin Ziele setzen, für die Sie sich begeistern können, und einen gesunden Lebensstil führen.