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Radfahren

Wiegetritt als Trainingsform

Bringt es etwas, wenn man im Velotraining ab und zu gezielt eine Zeit lang stehend fährt?

Was ist denn die Zielsetzung? Generell fitter zu werden und möglichst viele Muskelgruppen zu beanspruchen? Das Alpenbrevet zu absolvieren oder einen Triathlon möglichst schnell zu bestreiten? Für einen Triathleten macht das Wiegetrittfahren wenig Sinn, da er so die aerodynamisch günstige Position verlassen würde und der Energieverbrauch ansteigt. Selbst am Berg, wo die Aerodynamik keine grosse Rolle spielt, bedeutet das Aufstehen aus dem Sattel und Wiegetrittfahren mehr erforderliche Leistung. Das kann man einfach mit einem Selbsttest auf der Pulsuhr beobachten. Die Herzfrequenz steigt nach dem Aufstehen sofort um 2 bis 3 Schläge pro Minute, weil das gesamte System mehr belastet wird und mehr Muskulatur in die Fortbewegung involviert wird.

Im Rennradsport wird Wiegetrittfahren bzw. das kurzfristige Aufstehen vor allem in Situationen eingesetzt, bei denen kurzfristig das Tempo erhöht werden muss (Attacken am Berg, Beschleunigung aus der Kurve, Sprint). Deshalb kann man im Winter spezifische Formen (Antritte, schnelle Intervalle) durchaus ins Trainingsprogramm integrieren. Im Hobbysport wird der Wiegetritt vorwiegend dazu benutzt, am Berg eine kurzfristige Entlastung zu erreichen sowohl muskulär wie auch bezüglich Sitzkomfort. Auch da ist der Wiegetritt aber eher als Überbrückung gedacht und nicht als eigenständige Fahrtechnik. Anders sieht es in Spinning- oder Indoor-Cycling-Kursen aus, da wird sehr häufig stehend gefahren. Da geht es aber nicht um eine Trainingsform spezifisch für Radfahrer, sondern um ein ganzheitliches Fitnessprogramm und um die Involvierung möglichst vieler Muskelgruppen.

Text von: Dan Aeschlimann von FITforLIFE– dieser Blogbeitrag wurde uns vom Schweizer Magazin FIT for LIFE zur Verfügung gestellt. Willst du regelmässig informative Wissensartikel im Bereich Lauf- und Ausdauersport lesen, dann klicke hier.

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